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  • Bettina

Roadtrip durch den Balkan - Teil 3


Wir sind seit fast zwei Wochen unterwegs durch Europas Südosten, sind im glasklaren Meer Kroatiens geschwommen und durch die Berge Montenegros gewandert. Teil 1 und Teil 2 unserer Reise gibt es hier.

Vom Durmitor Nationalpark in Montenegro überqueren wir die Grenze nach Bosnien-Herzegowina. Unser Ziel ist der Sutjeska Nationalpark. Touristisch erschlossen ist diese Gegend nicht. Wir fahren auf abgelegensten Schotterstraßen mit tiefen Schlaglöchern und Spurrillen und sind uns überhaupt nicht mehr sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.

Schließlich kommt es, wie es kommen musste: mein Auto röhrt und schleift - wir haben eine Panne. Mitten im Nichts, abseits der Zivilisation, ohne mobiles Netz auf einer einspurigen Straße, die wir nun komplett blockieren, bricht der Auspuff.

Von Forstarbeitern bekommen wir prompt Hilfe und noch am selben Abend ist für 50 € alles repariert und die Fahrt kann weiter gehen.

Der Sutjeska Nationalpark wird gestrichen und stattdessen geht die Reise weiter ins faszinierende Sarajevo.

Sarajevo (Bosnien-Herzegowina)

Nur ob "faszinierend" der richtige Ausdruck ist, bin ich mir nun gar nicht mehr sicher. Sarajevo bewegt und wühlt auf. Wir nehmen an einer Free Walking Tour teil. Die Führerin ist in meinem Alter und schildert ihre Erlebnisse aus den Zeiten des Balkankriegs in ihrer Kindheit. Am Abend besuchen wir die "Gallery 11/07/95" - eine Dokumenentation über diese schlimme Zeit und den Angriff der Serben. Wir planen eigentlich, danach noch Essen zu gehen, laufen aber sprachlos nach Hause und legen uns schlafen. Gar nicht lange her. Gar nicht weit weg. Und ganz und gar unmenschlich und brutal was in diesem grausamen Krieg ablief.

Trotzdem sage ich zu meiner Freundin: hier würde es mir gefallen - ich könnte hier wohnen. Irgendwo in einem kleinen Häuschen in den hügeligen Gässchen der Stadt. Mit den Rufen des Muezzin, einem aufblühenden, freundlichen Volk und der gemütlich plätschernden Milijacka.

Tara Nationalpark (Serbien)

Wohoo, wir sind in Serbien! Bei traumhaftem Wetter begeben wir uns auf eine schweißtreibende Wanderung im Tara Nationalpark. Schweißtreibend nicht allein wegen der anhaltenden Steigung, auch weil wir uns im "Brown Bear Country" befinden, und spätestens seit dem toten Reh auf unserem Weg, extrem schreckhaft sind und die Beschilderung der Wanderroute äußerst spärlich und irreführend ist. Zwei Schlangen geben mir den Rest. Die Tour ist landschaftlich ein Highlight. Unser Ziel ist ein Aussichtspunkt mit Blick auf den Fluss Drina, wofür sich jede Anstrengung gelohnt hat.

Belgrad (Serbien)

Sarajevo oder doch Belgrad? Ich kann mich nicht entscheiden, welche Hauptstadt mir besser gefällt. Belgrad ist um einiges größer als Sarajevo, man kann abends super weggehen, in der Sonne an der Donau relaxen und leckeres Streed Food kosten. Die Aussicht von der Festung ist super schön und das Böhmische Viertel Skadarlija versprüht den Balkan-Flair, den man sich wünscht. Neben einer Free Walking Tour (wir sind einfach Fans von diesen Stadtführungen) und einem Pub Crawl lassen wir uns durch die City treiben. Es gibt hier kein wirkliches Pflichtprogramm, keine Top-10-Sehenswürdigkeiten und dennoch ist Belgrad eines unserer Highlights des Roadtrips.

Novi Sad (Serbien)

Novi Sad ist die zweitgrößte Stadt Serbiens und dient uns als Zwischenstop auf dem Weg nach Ungarn.

Plattensee (Ungarn)

Der Balaton oder Plattensee in Ungarn ist unser nächstes Ziel. Obwohl es hier total schön ist, halten wir uns nicht lange auf. Die Saison ist vorüber, selbst ein Lokal zu finden, welches am Abend geöffnet hat, ist schwierig. Hierher muss man wohl im Sommer noch einmal kommen.

Budapest (Ungarn)

Welch eine Perle, die ungarische Hauptstadt! Hier gibt es so viel zu sehen, dass unsere Tage eigentlich nicht ausreichen. In eines der bekannten Thermalbäder schaffen wir es daher leider nicht.

Meine TOP 5 für Budapest sind...

... das Parlamentsgebäude am Pester Donauufer.

... das Burgviertel mit dem Burgpalast und der Fischerbastei.

... die Ruinenbars (z. B. Szimpla Kert in der Kazinczy utca 14).

... der Heldenplatz mit dem dahinter liegendem Stadtwäldchen und der Burg Vajdahunyad.

... die St.-Stephans-Basilika mit der mosaikbedeckten Kuppel im Innenbereich, unweit von der bekannten Kettenbrücke.

Wir entdecken außerdem eine ziemlich coole Location für ein Gläschen Wein und Livemusik: Kuplung ist eine Kneipe mit Bühne und Biergarten, in der ein Wal von der Decke hängt und alles etwas auf Unterwasserwelt getrimmt ist. Uns gefällt das! :-) Zu finden ist die oder das Kuplung (wie auch immer) in der Király utca 46.

Gozsdu Udvar ist eine Passage mit jeder Menge Restaurants und Bars (leider nicht ganz billig). Wir essen hier im Spiler sehr lecker zu Abend.

Wien (Österreich)

Vienna - krönender Abschluss unseres Roadtrips. Für mich ist es der erste Besuch in dieser lebendigen Stadt. Durch Zufall sind wir während der Wiener Wiesn da. Das ist unsere Entschädigung für das verpasste Oktoberfest in München, ganz klar.

Meine TOP 5 für Wien sind...

... das Schloss Schönbrunn mit der herrlichen Parkanlage.

... der Wiener Prater - besonders wegen der Wiener Wiesn.

... das Schloss Belvedere.

... das Hundertwasserhaus.

... der Naschmarkt.

Mit Wien enden drei Wochen auf der Straße durch sieben Länder. Ein Highlight jagte das nächste. Nach 4.980 Kilometern und mindestens mit genauso vielen Eindrücken sind wir wieder daheim.

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