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  • Bettina

Eine Woche durch El Salvador


Und das schreibt das Auswärtige Amt (Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/de/elsalvadorsicherheit/221864 // Stand: 22.10.2018) zu El Salvador:

"El Salvador hat eine sehr hohe Kriminalitäts- und Gewaltrate, wobei die größte Gefahr im Land von rivalisierenden Jugendbanden ausgeht. Ausländer und Touristen waren bislang nicht das Ziel solcher Gewaltaktionen, es kann aber landesweit nicht ausgeschlossen werden, auch als Unbeteiligte/r betroffen zu sein. Reisende können Ziel oder Opfer von Diebstählen, Raubüberfällen, Einbrüchen oder sonstigen Delikten werden. Die Hemmschwelle beim Gebrauch von Gewalt ist sehr niedrig. Im Falle eines Überfalles sollte daher dringend auf Widerstand zu verzichtet werden. [...]"

Das klingt ja erst mal nicht so großartig. Eine Bekannte von mir, die ich in Nicaragua kennenlernte, musste genau solche Erfahrungen machen. Sie wurde von einem Mann mit einem Messer bedroht, zu Boden geworfen und als er über ihr lag sagte er nur zu ihr, er würde sie umbringen. Sie wehrte sich mit Kräften, gab nichts von ihren Wertsachen aus den Händen, hat leichte Schnittwunden am Bein und Brustkorb davongetragen. Schließlich ließ er von ihr ab und sie rannte, rannte und rannte. Weshalb sie so reagierte und ihr Leben aufs Spiel setzte, kann sie sich selbst nicht erklären.

>> Als sie mir diese Geschichte bei unserem Wiedersehen in Guatemala erzählt,

steht mir die Gänsehaut auf. <<

Mir selbst ist in El Salvador glücklicherweise überhaupt nichts Schlechtes widerfahren. Ich war während der Woche dort allerdings auch mit einem anderen Reisenden unterwegs. Sebastian war mein unkompliziertester Travel-Partner überhaupt. Und im Nachhinein war es vielleicht auch gut, dass ich hier nicht alleine war.

Wir kommen über die Grenze von Honduras nach El Salvador, nehmen einen Bus bis Aguilares (1,60 USD) und einen weiteren nach Suchitoto (0,25 USD). In Suchi, wie sie es alle nennen, fühle ich mich direkt wohl. Die gepflasterten Gassen, Häuser haben Ziegeldächer statt Wellbleche und alles ist mit Pflanzen und Blumen geschmückt.

Für nur einen Dollar kann man mit der Fähre einmal über den See schippern. Die Aussichten sind immer wieder toll. Für mich ist Suchitoto der schönste Ort, den ich in El Salvador gesehen habe.

Busfahren in El Salvador ist ein unheimliches Schnäppchen. Und so lande ich schon mit einem Dollar von Suchitoto in San Salvador, der Hauptstadt. Direkt an der Endstation stolpere ich quasi in den Markt, wo es nur von Pupusas, dem typischen Gericht El Salvadors, wimmelt. Ich liebe diese gefüllten Maisfladen und komme auch hier an einem Stand nicht vorbei.

Grundsätzlich kann ich San Salvador nicht so viel abgewinnen. Abends ist es ganz nett, da wir eine Bar finden, in der sich wohl die Einheimischen treffen und ordentlich Bier trinken.

Aber mich hindert auch nichts daran, weiterzuziehen - und zwar nach Santa Tecla. Die kleine Nachbarin zu San Salvador ist westentlich moderner und gemütlicher. Auf Anhieb fühle ich mich hier wohler. Zeit für einen Haarschnitt ist es auch einmal wieder. Dieser kostet mich ganze 3 USD.

Zwei Chicken Busse weiter komme ich in El Tunco an, einem kleinen Surfer-Hotspot am Pazifik. Für alle Nicht-Surfer ist es ein relaxtes Dorf, mit der Möglichkeit, die Wasserfälle von Tamanique zu besuchen.

Mein eigentliches Highlight bei den Wasserfällen ist, als uns ein Pick Up auf seine Ladefläche kraxeln lässt und mit zurück nach Tamanique nimmt. Mit uns sind noch fünf Männer und eine getötete Kuh auf dem Auto. Die Kuh ist abgedeckt, aber als an dem steilen Berg plötzlich Blut unter der Plane hervorläuft, eine Zunge zum Vorschein kommt und wir etwas irritiert um uns blicken, lachen die Herrschaften und bestätigen unsere Vermutung. Der Wagen kommt fast nicht vorwärts auf dem holprigen und steilen Weg, aber dass sie einen stehen lassen, würde wohl nie geschehen.

Was kostet El Salvador?

Ich habe in sechs Tagen lediglich 129 USD, war etwa 112,50 € entspricht, ausgegeben. Auf den Tag gesehen sind dies nicht einmal 19 €. El Salvador ist ein unschlagbar günstiges Reiseland. Für insgesamt etwa 8 USD bin ich durch das ganze Land gefahren.

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