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  • Bettina

Eine Reise zu den Highlights Jordaniens


Jeder kennt sie, die Bilder der Felsenstadt Petra in Jordanien. 1.000 Mal hatte ich sie gesehen und dann bin ich plötzlich selbst dort. Insgesamt sieben Tage werde ich durch Jordanien reisen, angefangen im Süden aus Ägypten kommend, bis ich das Land im Norden nach Israel wieder verlasse.

Meine Route durch Jordanien:

A - Aqaba

B - Wadi Rum

C - Wadi Musa / Petra

D - Amman

E - Jerash

F - Totes Meer

 

Die Stadt am Roten Meer: Aqaba

Wer in Jordanien ans Meer möchte, der kommt nach Aqaba. Bekannt ist die Stadt nicht unbedingt für tolle Strände, dafür umso mehr für perfekte Verhältnisse um die Unterwasserwelt beim Schnorcheln zu bestaunen.

Seit einigen Monaten gibt es nur noch eine Fährverbindung zwischen Ägypten und Jordanien und die verläuft zwischen Nuweiba nach Aqaba. 75 USD oder umgerechnet 1.350 EGP bezahle ich am Hafen in Nuweiba. Aus Jordanien kommend liegt der Ticketpreis bei 100 USD. Das ist ein stolzer Preis für eine dreistündige Fähre. Das Gute ist allerdings, dass das Visum für Jordanien bei der Ankunft in Aqaba nichts kostet (üblicherweise 40 JD). Bezahlen kann man das Ticket für die Fähre lediglich in bar (USD oder EGP). Geldautomaten gibt es in Nuweiba.

In Nuweiba legt die Fähre um 13:00 Uhr ab, in Aqaba um 23:00 Uhr (Stand 5/2019). Alle Informationen findest du auch direkt auf der Internetseite von AB Maritime.

Bei Beduinen zu Hause in Wadi Rum

Auch wenn mir die Taxifahrer in Aqaba erzählen wollen, dass es keinen Bus nach Wadi Rum gibt, höre ich auf mein Gefühl und warte standhaft auf den Transport in den kleinen Beduinen-Ort.

Wann die Minibusse genau fahren, kann man nicht sagen. Feste Abfahrtszeiten gibt es nicht. Ich bekam die Auskunft, dass man entweder sehr früh, d. h. zwischen 6:00 Uhr und 7:00 Uhr bereitstehen muss oder um etwa 10:00 Uhr oder 11:00 Uhr. Die Taxifahrer beginnen allen Ernstes einen Streit mit dem Busfahrer. Sie bieten an, ihm 5 JD von den Taxikosten abzugeben, wenn er behauptet, heute würde kein Bus mehr fahren. Er weigert sich glücklicherweise. Ich hatte ihnen außerdem bereits klar gemacht, dass ich trotzdem kein Taxi nehmen würde und stattdessen lieber eine weitere Nacht in Aqaba bleiben würde. "Aber du hast doch eine Reservierung in Wadi Rum, oder?", meint ein besonders schlauer. "Nö, habe ich nicht!"

Grundsätzlich zahlt man für die Wüste am Ortseingang einen Eintritt von 5 JD. Der Busfahrer fährt einfach am Besucherzentrum vorbei und keinen interessiert es. Er ist eh ziemlich witzig. Als alle anderen Insassen ausgestiegen waren meint er lachend, "So, jetzt machen wir erst mal Frühstück!", reicht mir Fladenbrot und Käse und greift selbst ebenfalls genüsslich zu. Nicht wirklich lustig meinst du vielleicht, während Ramadan aber durchaus.

In Wadi Rum ist jeder miteinander verwandt - das habe ich schnell herausbekommen. Von dem Eintrittsgeld gehen tatsächlich auch 4 JD an die Beduinen und nur 1 JD an den Staat. Der Tourismus hier ist kein schlechtes Buisness für die Familien. Nachdem ihnen die Wüste zugesprochen ist, können sie Camps bauen, wo immer sie wollen.

Ich debattiere mit Mahmoud über meinen Übernachtungspreis. Zusätzlich verspricht er mir eine kleine Tour durch die Wüste. Grundsätzlich sind die Unterkünfte mit der Verpflegung und den Jeep-Touren ein teurer Spaß, aber wie immer kann man ja sein Verhandlungsgeschick mal testen. In meinem Fall hat es funktioniert.

Das Wadi Rum Bedouin Camp kann ich wirklich ohne Einschränkungen empfehlen. Ich bekomme kein Geld für Werbung, auch weiß Mahmoud nichts von diesem Artikel und hat mir etwa deshalb einen guten Preis gegeben. Das Essen ist super lecker und alles gut organisiert. Es gibt kuschlig warme Decken, die auch in einer kühlen Wüstennacht für guten Schlaf sorgen. Zudem erzeugt das Camp den Strom mit Solarenergie und hat moderne Sanitäranlagen mit warmem Wasser.

Wenn man ein straffes Programm hat, ist auch eine Übernachtung in Wadi Rum ausreichend. In der Regel reisen die Touristen gegen Mittag per Taxi oder Mietwagen an und beginnen um 14:00 Uhr ihre dreistündige Jeep-Tour. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück reisen sie wieder ab.

Die Felsenstadt Petra

Für 8 JD fährt ein Minibus um ca. 9:00 Uhr von Wadi Rum nach Wadi Musa, dem Ausgangsort für Petra. Die Camps haben in der Regel den Kontakt des Busfahrers und sorgen dafür, dass man rechtzeitig vor Abfahrt zurück im Ort Wadi Rum ist.

Alleine die Aussicht bei der Fahrt lässt die Vorfreude steigen.

Von Wadi Musa kann man zu Fuß zum Startpunkt für Petra gehen. Je nachdem wo man wohnt ist der Marsch kürzer oder länger, aber Strecke wird man bei einem Besuch des Weltwunders wohl oder übel zurücklegen müssen. Das gesamte Areal ist so viel größer als ich es mir ausgemalt hatte. Klicke hier, um die Karte zu sehen.

Der erste Höhepunkt ist das Schatzhaus Al Khazneh, das wohl am häufigsten fotografierte Relikt Petras. An drei Tagen pro Woche, nämlich montags, mittwochs und donnerstags hat man die Möglichkeit Petra by night zu besuchen. Zwischen 20:30 Uhr und 22:30 Uhr kann man dann die magische Stimmung Petras im Licht von 1.500 brennenden Kerzen sehen. Hierfür zahlt man zusätzlich zu einem gültigen Tagesticket weitere 17 JD.

Das Tagesticket für einen Tag kostet 50 JD, für zwei Tage 55 JD und für drei Tage 60 JD. Noch nie habe ich so ein hohes Eintrittsgeld für eine Sehenswürdigkeit gezahlt. Kartenzahlung ist möglich, eine zusätzliche Gebühr wird jedoch verrechnet.

Mit dem Schatzhaus ist meine Entdeckungstour noch lange nicht zu Ende. Ich will bis ganz nach oben zum Ad Deir Kloster. Viele angebliche Beduinen, die allesamt aussehen wie Jack Sparrow aus dem Kinohit "Fluch der Karibik", leisten hier für den bequemen Weg auf ihrem Esel aktive Überzeugungsarbeit. Mein Wunsch: Lasst es bitte sein, wenn ihr zwei gesunde Beine habt!

Der Weg in der Hitze ist natürlich etwas ermüdend und die Treppenstufen ziehen sich. Am Ende ist die Belohnung aber umso größer.

Noch ein Stückchen weiter möchte ich, nachdem ich all die Schilder mit den angeblich besten Aussichten der Welt entdecke. Und was soll ich sagen: Es lohnt sich 1.000 %!

Al Deir mit dem gesamten Tal von Wadi Musa im Hintergrund ist mein Highlight in Petra. Es gäbe noch zahlreiche andere Wanderwege, jedoch finde ich einen Tag in Petra ausreichend. Fünf Stunden sollte man dennoch mindestens einplanen und die Empfehlung lautet: Turnschuhe tragen und Wasser mitnehmen. Getränke bekommt man auch vor Ort.

Die Hauptstadt Amman

Zwischen 5:30 Uhr und 11:00 Uhr fahren insgesamt 4 Busse von Wadi Musa nach Amman. Die genauen Abfahrtszeiten kann man auch hier nicht sagen. Die von mir geforderten 10 JD waren vermutlich zu viel. In Amman muss man einmal Bus wechseln, um letztendlich ins Zentrum zu gelangen, was aber ganz easy ist. Außerdem fährt Jett Bus einmal täglich um 16:00 Uhr.

Amman ist während des muslimischen Fastenmonats Ramadan tagsüber eher tot. Restaurants haben geschlossen und die Hotels sind relativ leer. Abends wird es dafür umso lebhafter, jeder wartet sehnlichst auf die "Essenserlaubnis" durch den letzten Ruf des Muezzin, und dann geht es los. Ich kann Ramadan - bis auf den Verzicht auf Wasser - tatsächlich etwas abgewinnen und halte mich auch selbst ein paar Tage daran, wenn auch nicht immer freiwillig. Kein Essen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, heißt die Regel.

Die Hauptsehenswürdigkeiten in Amman sind wohl das römische Theater...

... und die Zitadelle (3 JD Eintritt), von der man die Stadt gut überblicken kann. Das Museum ist im Preis inklusive, schließt jedoch um 17:00 Uhr. Auch die Tore zur Zitadelle fallen dann in ihre Schlösser. Raus kann man aber auch noch später.

In die King Abdullah Moschee habe ich es nicht geschafft. Die ist für Besucher nur bis 16:00 Uhr geöffnet.

Zu viel Zeit hatte ich mit lustigen Fotos in der World of Illusions in der Al-Abdali-Mall verbracht. Der Eintritt kostet 10 JD.

Römische Überreste in Jerash

Jerash ist einen Katzensprung von Amman entfernt und bietet sich für einen halbtägigen Ausflug super an. Zu sehen gibt es eine weitläufige archäologische Anlage aus Zeiten, als hier noch die Römer verkehrten. Das Theater ist nicht so groß wie das in Amman und weshalb hier ein Einheimischer auf dem Dudelsack trällert, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Sehenswert ist es. Der Eintritt kostet 10 JD.

Von der Busstation "North Station" in Amman fährt man für nur 1,20 JD nach Jerash. Dorthin gelangt man aus dem Zentrum wiederum mit einem Service-Car (eine Art Sammeltaxi) für 0,50 JD. Zurück nach Amman zahle ich sogar nur 1 JD.

Auf ein Bad im Toten Meer

Du warst nicht in Jordanien, wenn du nicht im Toten Meer geschwommen bist! Deshalb geht es für mich an meinem letzten Tag genau dorthin. Während Ramadan ist es etwas kompliziert eine Tour zum Toten Meer zu finden. Eine Option wäre auch die Kombination mit Wadi Mujib (wurde mir mehrfach sehr ans Herz gelegt!), wenn man einen Mietwagen hat. Aber auch hierfür konnte ich keine Personen auftreiben. So blieb mir nur die Option mit Jett Bus. Dieser fährt für 12 JD (hin und zurück) um 8:30 Uhr vom InterContinental Hotel zum Amman Beach. Das Problem: die Rückfahrt ist erst um 17:30 Uhr, was seeeehr lange für das Tote Meer ist. Nach maximal zwei Stunden ist man eigentlich durch. Amman Beach ist ein Resort, für das man als Jett Bus Kunde 20 JD Eintritt zahlt, alle übrigen zahlen 15 JD. Warum es diese Differenzierung gibt, weiß keiner.

Generell steuert man am Toten Meer immer ein kostenpflichtiges Resort an. Duschen sind dann vorhanden, aber es macht alles natürlich wieder teurer.

Spartipp: Jordan Pass!

Jordanien ist ein nicht gerade günstiges Land. Mit dem Jordan Pass kann man immerhin ein paar Dinar sparen. Sinnvoll ist der Pass, wenn du auch ein Visum benötigst. Das ist immer dann der Fall, wenn du nicht über den Hafen von Aqaba einreist. Den Pass solltest du dir daher auf jeden Fall im Vorfeld besorgen, damit dein Visum bei der Einreise auch schon kostenlos ist. Auch wenn dein Visum nichts kostet, kannst du dir einfach ausrechnen, ob es sich vielleicht trotzdem noch für die lohnt.

Beinhaltet ist unter anderem der Eintritt zu den Hauptattraktionen Petra (ab 50 JD), Wadi Rum (5 JD), Jerash (10 JD) und viele mehr (siehe hier).

Folgende Möglichkeiten gibt es:

  • 70 JD für einen Tag Petra, Visum, über 40 Sehenswürdigkeiten

  • 75 JD für zwei Tage Petra, Visum, über 40 Sehenswürdigkeiten

  • 80 JD für drei Tage Petra, Visum, über 40 Sehenswürdigkeiten

Der Pass ist ab Ausstellungsdatum 12 Monate gültig, allerdings nur zwei Wochen verwendbar ab der ersten Nutzung. Im Klartext heißt das also, du kannst ihn dir im Voraus deiner Reise organisieren und dann ab dem ersten Scan 2 Wochen davon profitieren.

Kleidung in Jordanien

Jordanien ist ein größtenteils muslimisch geprägtes Land. Als Frau ist es ratsam Kleidung zu tragen, die Knie und Schultern bedeckt. Auch ich habe mich nicht immer streng daran gehalten und meine Weste in Petra dann doch irgendwann ausgezogen. Aber insgesamt zollt es den Einheimischen Respekt und macht einem das Leben selbst leichter.

Unterwegs in Jordanien

Die meisten Touristen sind mit Mietwagen in Jordanien unterwegs. Es gibt lokale Busse oder zumindest eine Option mit Jett Bus (etwas teurer). Zu Orten, wie beispielsweise Wadi Mujib, kommt man aber trotzdem nur mit dem eigenen Auto, Taxi oder über Touren.

Weiterreise nach Israel

Insgesamt gibt es drei Grenzen zwischen Jordanien und Israel. Ich wähle für meine Weiterreise die Grenze in der Mitte (Allenby Bridge). Von Amman kommend ist das der übliche Weg. Von hier ist eine einfache Weiterreise nach Jerusalem möglich.

Ablauf:

  • Jett Bus von Abdali Station in Amman, täglich um 6:30 Uhr, 11 JD

  • Grenze Jordanien: Ausreisegebühr (10 JD), Pass wird einbehalten

  • Warteraum bis Gruppe von Leuten zusammenkommt

  • man wird aufgefordert in Jett Bus einzusteigen

  • man erhält den Reisepass im Bus zurück

  • Bus ist generell kostenpflichtig, nicht jedoch mit dem Ticket von Jett Bus ab Amman

  • Fahrt bis zur Passkontrolle sowie Durchsuchung des Buses durch israelisches Militär

  • Weiterfahrt zur Migration

  • Einreise mit teilweise umfassenden Kontrollen (Personenbefragungen, Gepäckdurchsuchungen möglich)

Nachdem man die Grenze nach Israel passiert hat kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren (z. B. Minibus nach Jerusalem für 47 NIS).

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