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  • Bettina

Die Felsenkirchen von Lalibela *Äthiopien*


Sie zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO: die Felsenkirchen im kleinen Städtchen Lalibela. Elf Stück sind es an der Zahl. Im umliegenden Bergland gibt es weitere dieser beeindruckenden Glaubensstätten. Die Kirchen sind aus Fels herausgearbeitet und liegen damit unterhalb des normalen Höhenlevels der Stadt. Sie stammen etwa aus dem 13. Jahrhundert, manche vermutlich schon aus dem 11. Jahrhundert.

Der Besuch kostet teure 1.136 Birr, was etwa 45 Euro entspricht. Auf einen Guide verzichte ich, da ich nicht noch mehr bezahlen möchte. In meinem Reiseführer (Link unten) sind die einzelnen Stationen kurz beschrieben. Für mich genügt das so.

Trotz der Hitze sind die Kirchen im Inneren angenehm kühl. Die Atmosphäre ist eine ganz besondere. Sie werden von Gläubigen nach wie vor besucht. Priester lesen in ihren Schriften, verschleierte Frauen beten, weinen und küssen Wände.

Unter dem Gesichtspunkt, dass die Menschen hier mit wesentlich mehr Armut, Ungewissheit und einer schlechten medizinischen Versorgung leben müssen, kann man den starken Glauben vielleicht etwas nachvollziehen. Sie setzen große Hoffnung in eine "höhere Gewalt", mehr ist ihnen teilweise einfach nicht möglich.

Ich wohne übrigens in diesem Lehmhaus. Das Zimmer in der Mitte, mit der geöffneten Tür ist für zwei Nächte meins. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, Wasser gibt es aus dem Kanister. Die gesamte Nachbarschaft teilt sich das Plumpsklo in der Wellblechhütte auf der kleinen Anhöhe. Vielleicht nicht schön, aber authentisch. :-D

Praktische Informationen:

Von Addis Abeba erreicht man Lalibela am einfachsten per Flugzeug. Der Flughafen von Lalibela ist einige Kilometer vom Städtchen entfernt. Am besten fragt man bei seiner Unterkunft nach einem Shuttle, davon verkehren einige. Die Abholung wurde selbst für mich organisiert, obwohl ich sehr - ich nenne es 'einfach' - lebte.

Der Eintritt zu den Kirchen kann nicht mit Karte gezahlt werden. Es gibt aber einige Geldautomaten in der Stadt.

Nachdem man die Kirchen nur ohne Schuhe betreten darf, macht es Sinn, Flip Flops oder Schuhe zu tragen, in die man schnell rein und raus schlupfen kann. Ich hatte Turnschuhe an - war mit der Zeit etwas nervig. ;-)

Samstags ist in Lalibela der große Wochenmarkt. Schon in den frühen Morgenstunden sind die Händler unterwegs, treiben die Tiere auf den großen Platz und positionieren ihre Waren. Auch ich schaue mir das Spektakel an, ziehe mich aber wieder zurück, nachdem ich gefühlt zum hundertsten Mal auf die Fragen "How are you?" und "Where are you from?" geantwortet habe.

Die Gespräche sind komplett vorhersehbar. Jeder erzählt einem, dass "Germany good" sei, besonders Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger. Es folgt, dass es schwer sei, nach Deutschland zu kommen, außer man ist mit einer deutschen Frau verheiratet. Dann kommt ein "You are beautiful" oder "I love you". Ich habe mir irgendwann, um nicht zu frustrieren, einen Spaß erlaubt, und ihnen den kompletten Gesprächsinhalt vorgebrabbelt. Sie waren irritiert, aber ich war aus der Nummer schneller raus. Hihi.

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