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  • Bettina

Traumhafter Abstecher in die Drakensberge *Lesotho*


"Warum tue ich mir das eigentlich an?", ist mein Gedanke, als ich im Taxi den geschotterten und mit Schlaglöchern gespickten Pass nach oben fahre. Ein Taxi ist hier nicht etwa ein luxuriöses Vergnügen, sondern ein Minibus, den man sich mit etwa 20 Einheimischen teilt. Letztendlich ist dies immer die günstigste Variante.

Ich sitze in der ersten Reihe. In jeder Kurve fallen die Gepäckstücke aller Insassen auf mich. Ständig reiche ich Geldstücke von hinten nach vorne und von vorne wieder nach hinten. Englisch spricht hier keiner - ich verstehe kein Wort, aber muss ich ja auch nicht. Der Fahrer hat ja kapiert, wohin ich möchte: hoch über den Sani Pass nach Lesotho.

Drei verschiedene Taxis benötige ich hierfür ab Durban in Südafrika. Eines nach Pietermaritzburg, das nächste nach Underberg und das letzte nach Sani Top.

Langsam lässt sich erahnen, dass sich die Tortur doch noch lohnen könnte. Als ich für mein Hostel, das sich direkt oben an der Grenze befindet, in der dazugehörigen Lodge einchecken will, bin ich sprachlos. Der Ausblick fesselt mich. Ich bestelle mir mein Abendessen und ein Bier im "Highest Pub in Africa" und bin im Himmel.

Zwei Tage verbringe ich hier in absoluter Ruhe, zwischen ein paar kleinen Häuschen und Schafherden. Ich frage einen Guide, ob es hier Wanderwege gibt. "Du kannst hier überall gehen. In diese Richtung, nach da, oder dort hin, von wo du die 12 Apostel siehst.", deutet er in die Ferne.

Hier oben gibt es weder einen Supermarkt noch einen Geldautomaten. Essen gibt es entweder in der Lodge oder man bringt sich Lebensmittel mit und kocht in der Küche des Hostels. Abends ist man dankbar über den Angestellten, der um 17:00 Uhr ein paar Kohlen in den Ofen legt und für Wärme sorgt.

Ich habe meinen Abstecher absolut genossen und bin sehr betrübt, dass ich nicht mehr Zeit für das Königreich Lesotho mitbringe.

Für die Rückfahrt warte ich ab 8:00 Uhr, wie mir die Einheimischen empfohlen hatten, auf das erste Taxi Richtung Underberg. Es kommt bereits überfüllt an. Dann halt auf das zweite ... Um etwa 11:00 Uhr kommt meine Rettung und ein Südafrikaner fragt mich, ob er mich irgendwohin mitnehmen kann. Und so bekomme ich für die nächsten 2 bis 3 Stunden einen Lift in einem VW Allrad, der die Strecke wesentlich besser meistert.

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