- Bettina
In den Bergen von Minca *Kolumbien*

Cartagena war heiß, Santa Marta heißer und Palomino zum Zerfließen. Wie gut, dass es an der Küste einen Ort gibt, an dem man durchatmen kann: Minca. In nur 40 Minuten von Santa Marta aus erreicht man diese saftig grüne Bergregion. Mit etwas Glück kann man hier Faultiere, Kolibris und Tukane sehen.
Die Unterkünfte liegen meist nicht in dem kleinen Dörfchen, sondern verstreut und abgelegen in der Natur. Und so schwinge auch ich mich auf ein Motorradtaxi, mit meinem großen Rucksack auf dem Rücken, den kleinen Tagesrucksack nimmt der Fahrer nach vorne. Das Gleichgewicht zu halten ist gar nicht so leicht, besonders bergauf und mit all den Schlaglöchern und Spurrillen, aber ich bin inzwischen geübt und komme an, ohne rückwärts runter zu kippen.
Die Mototaxis haben übrigens saftige Preise in Minca. Die Fahrer verweisen auf eine Preisliste, an die sie sich zu halten haben. Ich denke mir in solchen Momenten, dass es doch gelacht wäre, nicht noch etwas auszuhandeln. Schließlich bin ich in Südamerika. Und natürlich klappt das. Auch wenn man bei drei Fahrern anfragen muss, irgendeiner lässt sich auf einen Deal ein. Was für uns teilweise fast schon unverschämt wäre, ist hier völlig normal, es macht direkt Spaß. Hinterher fragen alle, weshalb man so gut Spanisch spricht, um so um den Preis zu feilschen. Aber das lernt man in Südamerika recht schnell, man muss nur etwas forsch und mit einem Lächeln an die Sache ran gehen.
Anfangs bin ich erstaunt über die Betten in meiner Unterkunft, die wie Schaukeln von der Decke hängen und 10 cm über dem Boden baumeln. Etwas ungewohnt zum Schlafen, aber der Grund dafür wird mir klar, als im Nachbarzimmer ein Skorpion auftaucht.
Minca und die herrliche Natur lädt auf jeden Fall zu Wanderungen und Erfrischungen in den Wasserfällen ein. Ich unternehme eine ganztägige Rundtour mit dem Motorrad und komme dabei nahezu zu allen schönen Fleckchen. Der Fahrer will dafür 70.000 COP (etwa 21 €). Ein ordentlicher Preis für die hiesigen Verhältnisse, aber es lohnt sich.
Wir fahren von meiner Unterkunft zum Aussichtspunkt Los Pinos, weiter zum Casa Elemento, einem Hostel, das man tagsüber für 10.000 COP (inkl. Getränk) besuchen oder sich natürlich auch dort einquartieren kann (es gibt hier Toiletten mit Aussicht!!), zum Wasserfall Marinka (4.000 COP Eintritt), dem beliebten Pozo Azul und zuletzt auf einen äußerst leckeren Kaffee & Kuchen vorbei an der Finca La Victoria.
Besonders am Abend lohnt sich ein Spaziergang zum Aussichtspunkt von Los Pinos erneut. Der Sonnenuntergang ist bei klarem Wetter wunderbar und man kann sogar bis aufs Meer schauen. Berge und Meer zugleich ist doch einfach die perfekte Mischung!

Rückblickend habe ich Minca als einen wunderbaren Ort empfunden, war super entspannt dort und hätte den Ausblick von einer der zahlreichen Hängematten auch noch ein paar Tage länger ausgehalten.
An- und Weiterreise
Für 8.000 COP kann man den Transport mit Cootrasminca von Santa Marta nach Minca beanspruchen. Möchte man anschließend beispielsweise in den Parque Tayrona, kann man sich auf dem Rückweg in Santa Marta bei Mamatoca absetzen lassen und von dort den Bus zum Park nehmen. Wir sind zu zweit von Mamatoca zum Parkeingang mit dem Taxi gefahren, denn auch das kostete lediglich 10.000 COP p. P.. Gegenüber des Parque Tayrona gibt es mehrere Kioske, in den man sein Gepäck aufbewahren lassen kann (6.000 COP / Tag).

Meine Unterkunft
Ich übernachtete in der Ecolodge "El Oso Perezoso". Die Unterkunft kann ich absolut weiterempfehlen. In der Nähe gibt es eine kleine Tienda und auf Anfrage kommt eine Köchin und bereitet günstige und leckere Mahlzeiten zu. Vom Personal wurde mir auch jederzeit ein Mototaxi organisiert. Zur Buchung gelangst du hier.
In Minca war ich mit einer Freundin unterwegs. Alleinreisenden würde ich aber eher die Übernachtung im Casa Elemento empfehlen. Ich war zwar nur tagsüber dort, aber ich denke, dass man dort sehr einfach Anschluss findet. Zur Buchung gelangst du hier.