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  • Bettina

Der Murchison Falls Nationalpark *Uganda*


Um ehrlich zu sein: ich hatte nicht wirklich eine Ahnung, was mich in Uganda erwarten würde. Und schon gar nicht hätte ich damit gerechnet, dass ich an meinem ersten Tag auf einem Reggae-Festival am Lake Victoria lande und danach durch die Clubs in Kampala tanze.

Etwas übermüdet startete ich am nächsten Tag meine Tour in den Murchison Falls Nationalpark, im Nordwesten Ugandas, am Lake Albert. Ich war mit einem Guide unterwegs. Der Linksverkehr und die Straßenverhältnisse (die Strecke Kampala - Nationalpark ist allerdings super) hielten mich davon ab, ein eigenes Auto zu mieten. Zudem war ich froh über Gesellschaft und die Möglichkeit, auf der fünf- oder sechsstündigen Fahrt noch ein wenig zu schlummern.

Allein die Anfahrt war komplett verrückt. Davon abgesehen, dass mein Guide Celine Dion liebte und alle Songs mitträllerte, verbrachte ich etwa zwei Stunden vor einer Polizeistation irgendwo im Nirgendwo. Nach einem Überholmanöver bei durchgezogener Linie (dieser Schlawiner) wurden wir direkt von der Polizei aus dem Verkehr gezogen, zu der besagten Wache dirigiert und darüber informiert, dass mein Fahrer hier in der Zelle bleiben würde - auf unbestimmte Zeit. Ich bekam den Autoschlüssel, sein Geld, Handy, Schmuck, alles ... und wartete. Ich meine, es handelte sich um ein äußerst schwerwiegendes Vergehen. Mir kam die gesamte Situation vor, wie ein schlechter Scherz.

Um das Bänkchen unter dem Baum im Hof, auf dem ich wartete, versammelten sich immer mehr Menschen. Was mein Problem sei, wollten sie wissen, erklärten mir, wo ich Essen bekäme und einen Schlafplatz finden würde, dass ich mit dem Polizei-Chef sprechen müsste, aber vor zwei oder drei Tagen nicht mit der Entlassung rechnen bräuchte. Bitte was?

Ich könne zu meinem Mann und mit ihm sprechen, sagte mir eine Polizistin. "Er ist nicht mein Mann." Ups - verquatscht. Das machte mir ihr Grinsen deutlich. Durch die Gitterstäbe reichte ich ihm sein Handy. Nach einiger Zeit kam ein Motorrad gefahren, die Zelle wurde geöffnet, Geld wechselte den Besitzer und wenige Minuten später ging die Fahrt weiter. Ein klein wenig korrupt ist man hier ja schon. Im Auto erzählte er mir lachend, er hätte behauptet, dass seine Frau zu Besuch sei und wir zusammen Urlaub machen würden.

Das Camp

So luxuriös hatte ich bisher selten gezeltet. Im Red Chilli Rest Camp fehlte es an nichts. In den Zelten waren richtige Betten aufgebaut, das Essen war günstig und super lecker, am Abend gab es kühles Nile Special, das beste Bier Ugandas, und in den Duschen meistens fließendes Wasser.

Zudem besucht einen hier schon ab und zu Pumba und stiegert die Vorfreude auf den ersten Game Drive, wie sie die Pirschfahrten nennen.

Mein erster Game Drive

Wir starten noch vor Sonnenaufgang, um direkt mit der ersten Fähre über den Nil zu gelangen und die Wildtiere zur besten Zeit des Tages zu beobachten. Zu Beginn sehen wir direkt verschiedene Antilopenarten, eine Hyäne, Büffel und viele mehr.

Der Nationalpark ist nicht nur wegen seiner Artenvielfalt ein Traum, auch die Landschaft ist äußerst facettenreich. Wir nähern uns dem Lake Albert, beobachten die Fischer und Nilpferde, im Hintergrund blickt man bereits auf die Demokratische Republik Kongo.

Und plötzlich tauchten da diese Riesen auf: Rothschild- oder Uganda-Giraffen und Elefanten. Ich war hin und weg.

Bootstour auf dem Nil zu den Wasserfällen

Ein Paradies für Vogelbeobachter ist der Nationalpark ganz bestimmt. Die Bootsfahrt war wahnsinnig spannend. Am Ende erspäht man die gigantischen Fälle, die wohl stärksten oder gewaltvollsten der Welt, wie man uns erklärte. Man hat die Möglichkeit auszusteigen und zum "Top of the Falls" zu wandern. Sehenswert ist das Naturschauspiel allemal. Unvorstellbare Wassermassen rauschen an einem vorbei, bevor sie in die Tiefe stürzen. Wer sich die Wanderung und die extra Gebühr sparen möchte, kann auch mit dem Auto zu der Stelle fahren.

Ich blieb für zwei Nächte in dem Park. Auch wenn der Eintritt bzw. eine gebuchte Tour nicht ganz billig ist, hat es sich für mich wirklich gelohnt.

Diese Karte hatte ich in Uganda dabei:

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