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  • Bettina

Salar de Uyuni: 4-Tages-Tour zur größten Salzwüste der Welt *Bolivien*


Vier wundervolle Tage verbringe ich im Südwesten Boliviens, meist zwischen 4.000 und 5.000 Höhenmetern, in umwerfender Natur. Angefangen in Tupiza, über das 'Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa', einem Reservat mit herrlichen Lagunen, Thermalquellen, Geysiren und Flamingos, bis hin zu den Salar de Uyuni, der mehr als 10.000 Quadratkilometer großen Salzwüste. Mehrere Reisende leiden an der Höhenkrankheit. Mit starken Kopfschmerzen, Übelkeit oder Frieren zeigt ihnen ihr Körper die Grenzen auf. Zum Glück merke ich davon rein gar nichts.

Tag 1

Die Tour startet natürlich nicht, wie angekündigt um 6:00 Uhr, sondern etwa 45 Minuten später. Willkommen in Südamerika! Wir sind schon glücklich, dass wir überhaupt noch abgeholt werden.

Da ich aus Richtung Argentinien komme, beginne ich in Tupiza und nicht in Uyuni. Das bedeutet einen Tag mehr Natur - wobei der erste Tag noch nicht ganz so spektakulär ist, wie das was folgen sollte. Es bedeutet aber auch, dass wir insgesamt in den vier Tagen 1.300 Kilometer zurückzulegen haben.

Unterwegs bin ich mit einem Pärchen aus Frankreich, einem Pärchen aus Argentinien, dem Guide und dessen Schwester als Köchin.

Nach einer großartigen Berglandschaft, Lamaherden und einfachsten Dörfern erreichen wir eine Ruinenstätte. Der Guide sieht verdammt jung aus. Er ist 14 Jahre alt. In Bolivien ist es offensichtlich völlig normal, dass Kinder ihren Beitrag zum Familieneinkommen leisten. Seien es die Kaugummiverkäufer, Kinder mit etwa 6 Jahren, die sich mit einem flehenden "Por favor!" an dein Hosenbein hängen, die Jungs in den Minen oder eben dieser Bursche. Ein anderer Führer erzählt, er habe ebenfalls als Kind Schuhe geputzt, um sich sein eigenes Essen und seine Schulsachen leisten zu können.

Tag 2

Ab heute soll es richtig gut werden. Zahlreiche kleine Naturwunder liegen auf unserer Route.

Nach einer anfangs moorähnlichen Gegend folgen herrliche Lagunen. Flamingos fühlen sich hier vielerorts wohl. An einem See gab es hunderte der pinken Schönheiten.

Das besondere an den Lagunen ist, dass jede davon eine andere Farbe vorweist - wegen Algen, Mineralien oder Vulkangestein. Nicht umsonst heißen sie Laguna Verde, Laguna Blanca, Laguna Colorada usw. ... Es ist ein Traum.

Noch immer nicht genug? In einer heißen Quelle kann man sich bei einem grandiosen Ausblick die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Der Weg zwischen Umkleide und dem super warmen Thermalbecken ist zwar noch etwas frisch, aber das ändert sich, sobald man hier eintaucht, schlagartig.

Ich frage mich schon jetzt, ob dieser Tag überhaupt noch getoppt werden kann. Zu guter Letzt steuern wir noch einen Geysir an, gesäumt von zahlreichen Schlammlöchern, die munter vor sich hin blubbern. Der Versuch ein Bild neben dem dampfenden Geysir zu bekommen, hat sowohl bei mir, als auch beim Fotografen für einige Lachanfälle gesorgt. Dreht sich der Wind, kann jede Nebelmaschine im Club einpacken.

Tag 3

Die Sonne strahlt mit mir um die Wette, denn auch heute soll es wieder viel zu erleben und zu sehen geben. Bisher hatte der Guide nicht zu viel versprochen. Dann mal los.

Bäume gibt es in diesen Höhen freilich nicht. Die Landschaft bleibt beständig karg, aber keinesfalls langweilig. Die Farbtupfer werden vom Blau des Himmels, den rotbraunen Felsen, dem Grün des Schilfs und dem Schwarz der Laguna Negra in die Natur gemalt. Zwischen den Steinbrocken kann man ab und an Viscachas beobachten, kleine hasenarige Tierchen.

Der nächste sagenhafte Ausblick ins Valle de la Anaconda bietet sich uns schon kurze Zeit später. Diese Schlucht heißt so, weil sich ein dunkelgrüner Fluss durch das Tal schlängelt. Beim Blick nach unten werden meine Beine zittrig, aber ein Foto am Abhang muss dennoch sein.

Im Anschluss wird irgendwo im Nirgendwo bei einem Kaktus-, Quinoa- oder Kokabier noch eine Runde Dame gezockt, bevor wir unser Hotel aus Salz beziehen.

Tag 4

Endlich! Es geht in die Salzwüste - für mich definitiv der absolute Höhepunkt der Tour und wahrscheinlich auch Boliviens. Der Wecker klingelt zeitig, aber der Sonnenaufgang ist es wert. Das Areal ist unvorstellbar riesig. Wo man auch hinblickt, es ist lediglich Salz zu sehen.

Da wir aktuell Regenzeit in Bolivien haben, steht Wasser auf einem Großteil der Fläche. Dies hat zur Folge, dass wir diesen genialen Spiegeleffekt erleben dürfen.

Während bestimmt einer Stunde der mehrstündigen Überquerung dürfen wir zu dritt auf dem Dach des Jeeps mitfahren. Einfach nur der Oberhammer - es hat so viel Spaß gemacht. Wir drei sitzen nur da mit einem Dauergrinsen und sind uns einig, dass wir einen der schönsten Tage unseres Lebens erleben.

Zum Abschluss essen wir in einem Gebäude, das ebenfalls aus Salz gebaut ist, lecker zu Mittag. Der Nächste, der nach Bolivien reist, nimmt bitte eine Flagge aus Deutschland mit nach Uyuni - die fehlt hier nämlich.

 

Infos

Ich habe meine Tour für 1.295 Bs. (entspricht etwa 154,- €) direkt vor Ort in Tupiza gebucht. Englisch sprach der Guide nicht. Es waren die Übernachtungen und alle Mahlzeiten und Snacks im Preis enthalten.

Mein Tourenanbieter war Valle Hermoso Tours. Der Guide war nicht der Hit, aber andere hatten wirklich super gute Führer von der selben Agentur. Es ist eben Glückssache, an wen man gerät.

Zusätzliche Kosten während der Tour:

5 Bs. Eintritt für die Ruinen

6 Bs. Eintritt für die Thermalquellen

10 Bs. je Dusche in der 2. / 3. Unterkunft (ist dann aber zumindest warm)

150 Bs. Eintritt für den Nationalpark

Während der Tour übernachteten wir in Quetena Grande, Villa Mar und Julaca. Bei den Touren ab Uyuni soll es die Möglichkeit geben, an den Thermalquellen zu schlafen und abends ein Bad unter dem Sternenhimmel zu genießen. Davon waren auch einige sehr begeistert.

Gegen Nachmittag am letzten Tag erreichten wir Uyuni. Ich bin direkt am selben Tag nach Potosi weitergefahren. Uyuni an sich ist nämlich überhaupt nicht sehenswert.

 

Meine Unterkünfte in Tupiza

Ich hatte aufgrund der Rallye Dakar, die zeitgleich durch Tupiza verlief, nur die Möglichkeit, in drei verschiedenen Unterkünften zu übernachten, da alles ausgebucht war. Drei Nächte würde ich hier im Normalfall auch nicht bleiben, es war nur aufgrund der Straßensperrungen kein Fortkommen.

Die erste Nacht verbrachte ich in einem Doppelzimmer (für mich alleine) im Hotel Anexo Mitru. Diese Unterkunft war recht ordentlich, ich zahlte allerdings auch 12 € / Nacht. Normal ist mir das zu teuer, aber es war schön dort und es gab Handtücher und Frühstück.

Zur Buchung gelangst du hier.

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Die zweite Nacht verbrachte ich im Hostel Atlantis. Kein Kommentar - es war die einzige Alternative zu einer Nacht unter der Brücke. Ich fand es nicht empfehlenswert dort, wurde beispielsweise auch nachts, als ich bereits schlief, geweckt und gebeten das Zimmer zu wechseln.

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Die dritte Nacht kam ich im Hostel Valle Hermoso unter, dort wo ich auch die Tour buchte. Hier kann man sich nicht beklagen, die Angestellten sprechen englisch und sind sehr nett, es ist ein kleines Frühstück dabei und nachdem ich auch die Tour dort buchte, zahlte ich für die Nacht ca. 3,50 € im 8-Bett-Zimmer.

Zur Homepage der Unterkunft gelangst du hier, zur Buchung auf booking.com hier.

 

Der Ort Tupiza

Ich bin hier beispielsweise noch ausgeritten, was recht schön war. Die Tour ist für Anfänger und Fortgeschrittene möglich. Für vier Touris hatten wir zwei Guides dabei.

Gebucht hatte ich die Tour ebenfalls bei Valle Hermoso Tours.

Ansonsten gibt es ein paar nette und günstige Lokale in dem Ort. Es lohnt sich auch, die umliegende Landschaft zu erkunden.

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