- Bettina
Salta - die Schöne - und ihre Umgebung *Argentinien*
Argentinien ist für mich lediglich ein kurzer Schnuppergang zwischen Chile und Bolivien. Die nördliche Ecke rund um Salta verspricht jedoch einiges, deshalb lasse ich sie mir nicht entgehen.

Salta - wie schön du bist!
Ich kann gar nicht glauben, dass ich so lange gegrübelt habe, ob ich überhaupt hier her kommen soll.
"In Quechua, der Ursprache der Andenvölker, bedeutet Salta so viel wie schön oder hübsch!", erzählt man mir bereits in Chile. Dann denke ich darüber eben doch noch einmal nach. Genügend Zeit habe ich ja.
Und dann der erste Spaziergang durch die Stadt - ich könnte über mich selbst lachen. Natürlich soll ich nach Salta kommen! Es ist ein Traum hier. So grün, so lebendig, so sauber und gepflegt. Dazu kommt, dass es in Salta angeblich die besten Empanadas Südamerikas gibt. Die Argentinier sind mir außerdem schnell sympatisch.
Vermutlich langweile ich bereits jeden Leser, aber auch hier erkunde ich die Stadt mit einer Free Walking Tour. Die Tour startet am zentralen Platz, dem Plaza 9 de Julio, der nach dem argentinischen Unabhängigkeitstag benannt wurde.
Die Stadtmitten in südamerikanischen Städten sind eigentlich immer gleich aufgebaut: ein grüner parkähnlicher Platz, im Norden eine Kirche und auf der gegenüberliegenden Seite der Regierungssitz (in Salta heute ein Museum). Wer um den Platz wohnen konnte, war wohl eher besser betucht, je weiter außerhalb, desto ärmer war die Bevölkerung.
Mit der Seilbahn (200 Argentinische Pesos) gelangt man bequem auf den Cerro de San Bernardo, einem schönen Aussichtspunkt über der Stadt. Alternativ kann man auch in 30 bis 40 Minuten nach oben wandern. Das überlegt man sich bei den über 30° C im Januar jedoch zweimal. Auf dem Berg findet man kleine Wasserfälle, in die ich mich liebend gerne einfach setzen würde, und einige Aussichtsplattformen.
Hochhäuser gibt es in Salta nicht wirklich, maximal acht Stockwerke sollen die Gebäude haben. Hintergrund hierfür sind die zahlreichen Erdbeben, die hier vorkommen. Die Erde ist ständig in Bewegung, man merkt es nur nicht.
Weinregion Cafayate
Es ist ein Tagesausflug von Salta, zugegeben mit vielen Busstunden, aber schön sind diese dennoch. Die Landschaft ist erst geprägt von Tabakplantagen, es folgt schroffer, rotbrauer Fels und dann, je näher man an Cafayate gelangt, die Weinstöcke mit den weißen und roten Trauben.
Nur in drei Gegenden unserer Welt wird Wein in so hohen Lagen angebaut, zwei davon befinden sich in Argentinien, eine in Bolivien. Für den Wein hat das zur Auswirkung, dass er etwas stärker ist, als der, den wir kennen. Bei einer Weinprobe testen wir selbst. Ich bin überrascht, er schmeckt richtig fruchtig und süßlich gut.
Infos
Touren nach Cafayate lassen sich in Salta in der Nähe des Plaza 9 de Julio in den verschiendenen Agenturen spontan buchen. Beispielsweise kann man auch Aktivitäten wie Rafting, Ausritte oder Fahrradtouren buchen.
Argentinien ist nicht ganz günstig, das muss einem hierbei bewusst sein.
Unterkunft
Ich habe in Salta im Hostel Gauchos Backpakers übernachtet. Pro Nacht im 3-Bett-Zimmer zahlte ich 8 €.
Die Betreiber sind überaus freundlich! Sie fuhren mich sogar kostenlos zum Busterminal. Ich mochte es sehr dort, auch wenn an der Rezeption üblicherweise niemand ist. Man kommuniziert jedoch problemlos über WhatsApp. Die Ankunft ist anzukündigen, damit man nicht vor verschlossener Tür steht.
Zur Buchung gelangst du hier.
Weiterreise nach Bolivien
Hierfür habe ich mich für einen Nachtbus (Andesmar) entschieden. Nach nahezu 12 Stunden komme ich in Bolivien in Tupiza an - ohne Einreisestempel. Ich bin gespannt was das für Konsequenzen hat. Der Nachtbus fährt bis La Quiaca, dem letzten Ort Argentiniens vor der Grenze. Man passiert die Grenze zu Fuß und kommt nach Villazon in Bolivien. Von dort fahren (zweimal wöchentlich) Züge oder ab dem neuen Busterminal auch Busse. Nach Tupiza bin ich mit einem Kleinbus für 25 Bolivianos direkt aus der Ortsmitte gefahren.