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  • Bettina

Schlechte Erfahrungen auf Reisen


Auch wenn die positiven Eindrücke und Erlebnisse bei Weitem überwiegen, es gibt sie auch bei mir, die negativen Momente. Ich hoffe sehr, dass ich diese Liste künftig nicht mehr erweitern muss, aber das zu denken, ist wohl zu naiv. Und genau das ist ein Thema, das man mir eventuell zuschreiben kann: ich bin eher gutgläubig als misstrauisch und vermute grundsätzlich erst einmal nichts Schlechtes hinter Menschen, die mir fremd sind. Meine offene und zugängliche Art hat mir die schönsten Erlebnisse meines Lebens ermöglicht. Dadurch wurde ich auch tatsächlich noch nie enttäuscht. Die schlechten Erfahrungen machte ich immer anders. Und zwar so:

Budapest (Ungarn)

Die komischste Situation, die ich jemals erlebte, war in einem Mehrbettzimmer in einem Hostel in der ungarischen Hauptstadt. Eines Nachts wurde ich wach, erschrocken von etwas, das vielleicht lustig klingt, mich aber so angewidert hat, wie selten etwas anderes. Ein älterer Mann in meinem Zimmer stand neben meinem Bett und küsste meinen Po. Ich war wie versteinert und konnte keine Reaktion zeigen außer ihn entsetzt anzustarren bis er sich abwendete und zu seinem Bett zurückging. Ab diesem Moment hatte ich mich zugedeckt bis zum Kinn und mich mit dem Gesicht gegen die Wand gewendet. Am nächsten Morgen, als ich mich umdrehte, stand er wieder neben mir und starrte mich einfach nur an. Auch wenn ich jederzeit behauptet hätte, ich würde eine solche Person anschreien oder zumindest zur Rede stellen, ich konnte es in dieser Situation nicht.

Durban (Südafrika)

Mein erster Überfall fand kürzlich in Südafrika statt. Vier Jungs hatten mich mit einem Messer bedroht und mein Handy gefordert, als ich mit meinem Gepäck auf dem Weg zum Hostel war – nur noch etwa 100 m entfernt und bei Tageslicht. Leute waren auf der Straße und hatten es definitiv gesehen, ein Taxifahrer kam mir anschließend sogar zur Hilfe und suchte mit mir nach den Kerlen, um mein Handy zurückzukaufen. Auffindbar waren sie jedoch nicht mehr. Glück im Unglück hatte ich dahingehend, dass sie sich mit dem Smartphone zufriedengegeben hatten. Schließlich hatte ich in diesem Moment alle meine Sachen dabei und hätte damit auch alles auf einmal verlieren können.

San Juan del Sur (Nicaragua)

In Nicaragua war ich zu einer Zeit, in der aufgrund der vorherrschenden Krise im Jahr 2018 so gut wie keine Touristen das Land betraten. Nicaragua war geschwächt, Leute verloren Jobs, mehr als 300 Personen ließen ihr Leben und die Kleinkriminalität wuchs automatisch. Mit einem Deutschen war ich zusammen an einer Bucht baden, ein einziger Einheimischer war gerade am Gehen als wir kamen. Wir waren also der Meinung alleine zu sein und hatten auch kein schlechtes Gefühl dabei gemeinsam ins Wasser zu gehen. Der junge Mann witterte, so denken wir heute, wohl seine Chance, wartete im angrenzenden Waldstück auf seine Gelegenheit und schon waren unsere Taschen weg. In meinem Fall verlor ich Handy, Geld und meine Spiegelreflexkamera. Es war einfach eigener Leichtsinn.

Chachapoyas (Peru)

Eine Situation, die mich letzten Endes sogar in die TV-Nachrichten brachte, war der versuchte Diebstahl eines Zimmergenossen in einem Hostel in Peru. Der Einheimische hatte es sich zur Masche gemacht, Wertgegenstände von Reisenden in Hostels zu klauen. In dem Hostel gab es keine Schließfächer und weil ich krank war und im Zimmer bleiben wollte, hatte ich auch nichts an der Rezeption abgegeben oder in meinem Pacsafe gesichert. Die fünf Minuten am Morgen, die ich im Bad verschwand, genügten, um den Langfinger zuschlagen zu lassen. Meine Wertsachen wie Laptop, Kamera, Objektiv, Festplatte, Kreditkarte usw. waren weg. Insgesamt hätte der Schaden sicher 1.500 € betragen, hätte der Besitzer des Hostels nicht wunderbar reagiert und die Verfolgungsjagd aufgenommen. Am Busterminal hat er ihn erwischt und ich habe alles, wirklich alles, wiederbekommen.

All diese Situationen braucht wirklich kein Mensch, aber auch zu Hause in Würzburg wurde mir schon mein Mountainbike gestohlen – nicht nur auf Reisen. Und so ist meine Reiselust noch lange nicht gehemmt, auch wenn ich auf weitere Geschichten wie diese gerne verzichten kann.

#übermich

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