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  • Bettina

Faszination Masai Mara *Kenia*


Zu einem der eindrucksvollsten Erlebnisse meines Lebens zählt die Safari in die Masai Mara. Die Gedanken an diese drei wunderschönen Tage wecken in mir schon jetzt - wenige Wochen nach meinem Ostafrika-Trip - eine Sehnsucht nach dieser völlig gegensätzlichen Welt. Auch wenn ich mich teilweise in Kenia alles andere als sicher fühlte, habe ich zugleich die wunderbarsten Erinnerungen gesammelt.

Die Touren in die Masai Mara starten von der Hauptstadt Nairobi. Ich wollte Nairobi meiden, hatte nicht viel Gutes über die Stadt gehört. Besonders für Touristen bestünde ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Weil ich aber keinesfalls darauf verzichten wollte, fuhr ich als einzige "Mzungu" mit etwas ungutem Gefühl mit dem Matatu, den weit verbreiteten Kleinbussen, von Naivasha nach Nairobi. Schon beim Aussteigen versammelte sich um mich eine Menschentraube. Ehe ich mich umsah, hatte der erste meinen Rucksack in der Hand und alle redeten auf mich ein. Eine Frau nahm mich zur Seite und machte mir klar, dass ich hier niemandem trauen sollte, schon gar keinem Motorrad-Taxi, und natürlich nicht verraten dürfte, wo ich hin möchte. Zu schnell könnte ich verfolgt und überfallen werden. Wir verkrochen uns in eine Ecke an einer Tankstelle, riefen mein Hotel an und baten, jemanden zu schicken, der mich abholen würde. Halleluja. Mein Hotelimmer vierließ ich den restlichen Tag nicht.

Am nächsten Morgen wurde ich von ACZ Safaris abgeholt. In einer kleinen Gruppe begannen wir unsere mehrstündige Fahrt an die Grenze Tansanias. Noch am Nachmittag haben wir unseren ersten Game Drive - ich freute mich unendlich und konnte es kaum erwarten.

Wirklich überrascht war ich von dem saftigen Grün des mehr als 1.500 km² großen Nationalparks. Ich kann mir gar nicht ausmalen, welch ein Spektakel die große Tierwanderung hier sein muss, wenn ich so schon völlig hin und weg war. Eine Elefantenherde, unzählige Zebras, Gnus und Antilopen und - für mich das Highlight - Löwen bekamen wir schon am ersten Tag zu Gesicht. Die Giraffenmutter mit ihrem Jungen machte den Sonnenuntergang perfekt.

Mit Lunchpaketen machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg. Nur so, bei einem ganztägigen Game Drive, gelangt man tiefer in den Nationalpark. Tansania war quasi nur noch einen Steinwurf entfernt.

Man verlässt das Gebiet der Zebras und Gnus und befährt das Revier der Raubkatzen. Wenn selbst Fahrer und Guide ein Foto knipsen, ahnt man, was für einen besonderen Moment man gerade erleben darf. Der Leopard aus nächster Nähe, ein Geparden-Weibchen mit ihren zwei Jungen oder ein Löwe, der sich an einem erlegten Büffel satt gegessen hatte, während hungrige Hyänen und Geier auf seine Freigabe warten.

Bei unserem Picknick kam aus der Ferne eine Giraffe angeschritten, grazil und vorsichtig. Weder Worte noch Bilder können diese Gänsehaut-Situationen wiedergeben.

Das Volk der Massai gab dem Nationalpark Masai Mara seinen Namen. Die Gelegenheit, einen Einblick in das Leben der Massai zu bekommen, nahmen wir natürlich wahr. Bevor es am dritten Tag zurück nach Nairobi ging, besuchten wir das Dorf wenige Meter neben unserem Camp. Die Kleinen waren zu putzig und hatten mega viel Spaß dabei, für die Kamera zu posen.

Die Lebensweise der Massai ist wirklich spannend. Bevor ein Massai heiraten darf, zieht er als Krieger für ein paar Jahre ins Weite. Selbst wenn die Jungen Männer krank werden, versorgen sie sich in der Wildnis. Sie kennen jede Pflanze und wissen sich durchzuschlagen. Die Eltern wählen währenddessen seine erste Frau aus und geben zehn Kühe oder eine Schwester dafür an eine andere Familie. Die zweite Frau (und jede weitere) sucht der Mann sich selbst. Für Haus und Kinder ist die Frau zuständig, selbst der Bau der Lehmhütte ist ihre Aufgabe. Die Männer hingegen hüten die Tiere.

Nie werde ich diese drei Tage vergessen - sie waren einfach umwerfend.

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