top of page
  • Bettina

Zu Besuch bei den Massai *Tansania*

Aktualisiert: vor 3 Tagen


Dieser Stamm hat mich vor ein paar Jahren in Kenia schon fasziniert. Und so bin ich einfach mit einem Motorrad-Taxi ab Mto wa Mbu wieder in ein Massai Dorf gefahren, war direkt willkommen und konnte meine 1.000 Fragen stellen.

Hier im Norden Tansanias, in der Gegend um Arusha, finden wir das sogenannte Massai-Land, das Land, in dem das Nomadenvolk meist in Großfamilien in der traditionellen Boma, ihrem kreisförmig angelegten Zuhause aus mehreren Lehmhäusern, leben. Massai haben, wie jedes Volk Tansanias, ihre eigene Stammessprache (Maa) und leben häufig polygam.

Die Frau ist bei den Massai für den Hausbau zuständig. Männer haben in der Regel kein eigenes Haus, sondern übernachten in dem ihrer Frau oder abwechselnd ihrer Frauen, wenn sie mehrere haben. Kleinkinder leben mit der Mutter zusammen in der Hütte. Später ziehen die Kinder und Jugendlichen aller Brüder in eine eigene Hütte.

Inzwischen legt die Regierung Wert darauf, dass auch Kinder der Massai die Schule besuchen. Das war früher nicht so. Oftmals sind die Kinder aber auch heute noch zum Weiden der Tiere nötig - diese Aufgabe übernehmen häufig schon kleine Jungs - und gehen unter Umständen nicht regelmäßig zur Schule. Sofern nicht alle Kinder zur Schule geschickt werden (können), trifft es oftmals die Mädchen, die wenig bis keine Schulbildung genießen können.

Bei meinem Besuch bekomme ich auch den Kindergarten gezeigt, den dieses Dorf, also diese Familie, hat. Ob dieser wirklich genutzt wird, oder eine Show für Besucher ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Die extra Trinkgeld-Box lässt mich jedenfalls zweifeln.


Insgesamt ist es natürlich so, dass Besucher hier eine Show vorgeführt bekommen. Die Sprünge, Gesänge und Tänze werden nicht tagein, tagaus praktiziert, sie sind Tradition für besondere Tage, Hochzeiten oder Ähnliches. Interessant ist der Einblick allemal. Die meist rote und blaue Kleidung, die wie ich finde wunderschön aussieht, ist die Alltagskleidung der Massai und nicht inszeniert.

Für meinen Besuch zahlte ich nach etwas Verhandlung 25.000 Schilling, was knapp 10 € entspricht. Da ich alleine war und ich auch weiß, dass in anderen Dörfern gerne mal 30 USD pro Person gefordert werden, war das günstig, bedenkt man, wie viele Personen in den Tanz und die Vorführungen involviert waren.


Inzwischen bildet der Empfang von Tourist*innen und der Verkauf von Souvenirs für viele Massai-Familien entlang der Route zu den Nationalparks eine zusätzliche Einnahmequelle. Entsprechend freuen sich viele Familien über interessierte Besucher*innen - so sagen sie. Meiner Meinung nach ist es nur recht, dass auch die Einheimischen, die dort leben, wo es die allermeisten Tourist*innen hinzieht, ein Stück vom Kuchen abbekommen und nicht nur die Safari-Unternehmen, die oftmals einen ausländischen Investor hinter sich stehen haben.

289 Ansichten

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page