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  • Bettina

Massai für einen Tag *Tansania*


Dieser Stamm hat mich vor ein paar Jahren in Kenia schon fasziniert. Und so bin ich einfach mit einem Motorrad-Taxi ab Mto wa Mbu wieder in ein Massai Dorf gefahren, war direkt willkommen und konnte meine 1.000 Fragen stellen.

Hier im Norden Tansanias, in der Gegend um Arusha, leben die Massai üblicherweise. Auf der Urlaubsinsel Sansibar sind meistens "Fake-Massai" unterwegs, die sich dadurch ein besseres Geschäft mit Ihren Souvenirs erhoffen oder auf die weiße Traumfrau spekulieren.

Aber zurück zu den echten Kriegern, den Viehzüchtern, den Nomaden, die als Familie in ihren traditionellen Dörfern leben, ihre eigene Sprache sprechen und die gerne einmal fünf, sechs, sieben oder acht Frauen haben. Monogamie ist bei den Massai nicht üblich. Inzwischen ist es aber auch legitim, Frauen aus anderen Stämmen oder auch aus dem Ausland zu heiraten.

Die Frau baut bei den Massai übrigens das Haus für ihren Mann. Dieser wechselt sein Schlafgemach je nach Bedarf und Laune. Kleinkinder leben mit den Eltern, oder eben der Mutter, zusammen in der Hütte. Später ziehen die Kinder und Jugendlichen aller Brüder in eine eigene Hütte.

Inzwischen legt die Regierung Wert darauf, dass auch Kinder der Massai die Schule besuchen. Das war früher überhaupt nicht so. Ob das aber auch heute schon regelmäßig passiert, wage ich zu bezweifeln. Viele Jungs sind tagsüber mit den Kühen oder Ziegen zu sehen.

Bei meinem Besuch bekomme ich auch den Kindergarten gezeigt, den dieses Dorf, also diese Familie, hat. Ob dieser wirklich genutzt wird, oder eine Show für Besucher ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Die extra Trinkgeld-Box lässt mich jedenfalls zweifeln.

Insgesamt ist es natürlich so, dass Besucher hier eine Show vorgeführt bekommen. Die Sprünge, Gesänge und Tänze werden nicht tagein, tagaus praktiziert, sie sind Tradition für besondere Tage, Hochzeiten oder Ähnliches. Interessant ist der Einblick allemal. Und die Kleidung - so viele ist sicher - ist kein Fake. So laufen die Massai überall herum und sie wussten ja tatsächlich nichts von meinem Besuch. Die rote Farbe, die die Männer tragen, sobald sie in die Weite ziehen, soll übrigens Löwen abschrecken. Und die finden hier auch einmal ihren Weg in die Dörfer.

Für meinen Besuch zahlte ich nach etwas Verhandlung 25.000 Schilling, was knapp 10 € entspricht. Da ich alleine war und ich auch weiß, dass in anderen Dörfern gerne mal 30 USD pro Person gefordert werden, kann man damit zufrieden sein. Inzwischen bildet der Empfang von Touristen und der Verkauf von Souvenirs vermutlich eine gute Einnahmequelle und sie freuen sich über interessierte Besucher - so sagen sie zumindest.

#Tansania #Afrika #Backpacking #Weltreise

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